Die Geburtstunde des Obst-Wein- und Gartenbauvereins Söllingen schlug im März 1931, als auf Initiative von Fortbildungs-Hauptlehrer Adolf Dörfler und David Kirchenbauer der Anschluss an den seit 1923 bestehenden Rebbauverein vorgenommen wurde. Der Verein erhielt den Namen Reb- und Obstbauverein. Die Gemeinde erhielt davon Kenntnis im Gemeindeboten Nr. 110 vom August 1931. Der Erste Vorsitzende wurde Christoph Müller, Schriftführer war David Kirchenbauer, Josef Weiß verwaltete die Kasse.Bereits am 4. Oktober 1931 fand im Saale des Gasthauses „Schwanen“ eine von David Kirchenbauer organisierte Obstausstellung statt. Von etwa 50 Erzeugern waren zahlreiche Proben vorwiegend von Äpfel und Birnen ausgestellt. Es war ein Kommen und Gehen und fast 500 Eintrittskarten wurden ausgegeben, wie der Gemeindebote vom November 1931 berichtete. Auch sonst war der Verein sehr rührig. Fast jeden Monat wurden Vorträge „belehrender Art" gehalten, zu denen durch Anschlag und Ortschelle eingeladen wurden.Über die Vereinsgeschichte sind wir recht gut informiert, da das alte Protokollbuch beginnend 1934 von Schriftführer Hauptlehrer Federlein erhalten blieb.1934 gab es bereits die zweite Obstausstellung in der unteren Turnhalle. Firma Bräuninger aus Singen gestaltete die Halle mit prächtigen Dahlien und Rosen aus. Auch Keltergeräte und Geräte für den Vogelschutz wurden gezeigt.
1935 wurde der Verein in Obst- und Gartenbauverein umbenannt.
1937 schließt sich der OGV dem Bezirksobstbauverein Durlach an.
1938 wurde durch einen strengen Frost im April bis -8 Grad 98 % der Pfirsiche, 95 % der Kirschen, 98% der Pflaumen und 85-95% der Äpfel vernichtet.
1940 wurden folgende Obstmengen ( die Angaben sind traditionell in Zentner) zur Sammelstelle bei der Gemeindekelter gebracht:
Johannisbeeren rot |
884,0 |
Johannisbeeren schwarz |
12,0 |
Zwetschgen |
718,0 |
Stachelbeeren |
105,0 |
Kirschen |
9,0 |
Pfirsiche |
17,0 |
Himbeeren |
1,5 |
Quitten |
2,5 |
Äpfel und Birnen |
139,0 |
Im Oktober 1941 wurde die Obsthalle (Sammelstelle) in der Pfinzstrasse erbaut.
Wegen der politischen Verhältnisse ruhte nach der Jahreshauptversammlung am 7.2.1943, die im Rathaussaal stattfand, die Vereinstätigkeit. Aber bereits am l .März 1947 wurde im Gasthaus Grüner Hof von 71 anwesenden Mitgliedern der Obst- und Gartenbauverein neu ins Leben gerufen.
1948 erhält der Verein durch Vermittlung des Landkreises eine Motorspritze. 10 Mann unter Führung von Adolf Zilly waren nötig, um mit Gelbspritzmittel die vielen Bäume in den Gewannen Salzwiesen, Lützelwiesen, Engelfeld und Hügenrain zu spritzen. Im selben Jahr wurden auch weibliche Arbeitskräfte zum Beereschneiden gesucht.
1950 hatte der Verein 308 Mitglieder. Die Obsthalle wird finanziell zur Belastung des Vereins und man denkt über einen Verkauf nach.
1952 hatte der Verein nur noch 231 Mitglieder.
1956 feiert der Verein sein 25 jähriges Vereinsjubiläum.
1958 nach langen Diskussionen und geheimer Abstimmung wurde die Obsthalle in der Pfinzstrasse an die Landwirtschaftliche Ein- und Verkaufsgenossenschaft veräußert. 1974 musste die Halle einem Wohnhausneubau weichen.
1960 wurde die Gemeinschaftliche Obstanlage im Gewann Kleinfeldle angelegt. 584 Obstbäume und 200 Zaunpfähle wurden in 2 Tagen bis spät in die Nacht gesetzt. In dieser Zeit Ende der 50er Anfang der 60er Jahre waren die goldenen Zeiten der Beerenobstanbauer. Traumpreise von 2 bis 2,20 DM pro Pfund wurden erzielt.
1968 nur noch 1,05 DM für die Schwarzen Johannisbeeren und 28 Pfennig für die Roten. In diesem Jahr wurde der Verein erneut umbenannt in Obst-, Wein- und Gartenbauverein Söllingen.
1971 wurde das 40jährige Jubiläum des Vereins gefeiert. Fa. Bräuninger, Alois Kredig und Fritz Wenz Gärtnerei sowie Ottmar Mußgnug stellten Blumen, Sträucher und Kakteen aus. Verschiedene Obstsorten diverser Erzeuger wurden ebenfalls den Besuchern präsentiert.
1981 feierte der Verein seinen 50. Geburtstag. Zahlreich waren die Veranstaltungen wie Dorfverschönerungsaktion, Ausstellung von Obst, Blumen, Kakteen, Imkerei, Reben sowie Bilder aus vergangenen Tagen. Auch die Fotogruppe Pfinztal und die Naturschutzgruppe stellten Bilder aus. Zum Jubiläum pflanzte der Verein Ecke Lützelwiesen/Untere Dorfstrasse eine Linde, und zum Dank an die Bevölkerung stiftete der OGWV eine Sitzbank beim Talbergstäffele.
Ab 1982 ging der Verein neue Wege. Im Rahmen der Dorfverschönerungsaktion organisierten die Obstbaufreunde eine Hobbyausstellung mit 40 Künstlern und nahezu 300 Ausstellungsstücken, was bei der Bevölkerung sehr gut ankam. 1987 feiert der Bezirksobstbauverein Pfinztal sein 50 jähriges Jubiläum in Söllingen.
Im Jahr 2000 wurde ein lang gehegter Wunsch wahr, der Verein kann am 8.3. ein Grundstück im Gewann Hof von Frau Renate Kabis erwerben. Im Mai 2001 wurde der erste Spatenstich ausgeführt. Nun gab es kein Halten mehr und bereits im Juli zum 70jährigen Bestehen des Vereines wurden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Verein feiert seinen Geburtstag, der Lehrgarten mit Vereinshütte wurde eingeweiht und das traditionelle Hüttenfest wurde gefeiert.
Zwischenzeitlich ist der Lehrgarten „Hof“ eine feste Adresse im Vereinsleben geworden. Neben zahlreichen Veranstaltungen bietet er neben dem Wein- und Beerenlehrpfad noch ein sehenswertes Staudenbeet mit Trockenmauer und Steingarten. Daneben gibt es Kurioses wie den 4-Sorten-Apfelbaum, oder den 4-Sorten-Pfirsichbaum zu bestaunen. Ein Besuch lohnt sich allemal.
Ohne diese Helfer wäre der Traum vom Lehrgarten ein Traum geblieben.
1. Vorsitzende
1. Vorsitzender |
von - bis |
Christof Müller |
1931 - 1937 |
David Kirchenbauer |
1937 - 1945 |
Wilhelm Weiß |
1945 - 1948 |
Gustav Leonhardt |
1948 - 1952 |
Adolf Zilly |
1952 - 1955 |
David Kirchenbauer |
1955 - 1958 |
Karl Mußgnug |
1958 - 1974 |
Gerhard Roßwag |
1974 - 1987 |
Ulrich Roßwag --------------------- Volker Schrimm
-------------------------- Robert Schiller |
1988-2008 ---------------- 2008-2021
--------------- 2021- |
2. Vorsitzende
(von 1931 – 1947 auch Schriftführer)
2.Vorsitzender |
von - bis |
Erich Federle |
1931 – 1937 |
Wilhelm Weiß |
1937 – 1947 |
Hermann Roßwag |
1947 – 1948 |
Wilhelm Weiß |
1948 – 1952 |
Gustav Leonhardt |
1952 – 1958 |
Hermann Roßwag |
1958 – 1960 |
Reinhold Roßwag |
1960 – 1974 |
Horst Zendler |
1974 – 1980 |
Werner Armbruster |
1980 – 1991 |
Volker Schrimm --------------------- Thomas Weiß --------------------- Robert Schiller Peter Kugler
Klaus Altmann |
1991-2008 --------------- 2008-2018 ------------ 2018-2021 2021-2023
2023- |
Schriftführer
Schriftführer*in |
von - bis |
David Kirchenbauer |
1931 - 1934 |
Erich Federle |
1934 - 1937 |
Wilhelm Weiß |
1937 - 1947 |
Walter Heiduck |
1947 - 1948 |
David Kirchenbauer |
1948 - 1955 |
Berthold Giesinger |
1956 - 1966 |
Gerhard Roßwag |
1966 - 1974 |
Hans Weiß |
1974 - 1980 |
Erhard Zilly |
1980 - 1998 |
Ulla Anstett |
1998 - 2002 |
Ines Lindenmann |
2002- |
Kassier
Kassierer*in |
von - bis |
Josef Weiß |
1931 – 1935 |
Karl Heidt |
1935 – 1947 |
Karl Vogel |
1947 – 1948 |
Karl Heidt |
1948 – 1966 |
Berthold Giesinger |
1966 – 1982 |
Klaus Roßwag |
1982 – 2002 |
Ulla Anstett |
2002 – 2004 |
Martin Hartmann |
2004- 2010 |
Thomas Schneider 2010 - 2023
Hans Georg Hartig 2023-